5 Wölfe · Leseempfehlung · Reihe · Rezension

“Rob: Club der dichten Dichter” – Regina Mars

Ebook: 2,99 / Taschenbuch: 6,99

Seitenzahl: 116

Verlag: Selfpublished

Release:  05. November 2019

Genre: Romance, Humor

Klappentext:

Dichter wird’s nicht!
Rob genießt die einfachen Freuden des Lebens: Schreiben, vögeln, seine Autorenkollegen ärgern. Mehr braucht er nicht. Mit der Liebe hat er abgeschlossen, seit sein Ex ihn mit gebrochenem Herzen und einem erdrückenden Schuldenberg zurückließ.

Am Allerliebsten ärgert er Zebulon, den nervigen Backpacker-Blogger. Nichts könnte die beiden dazu bringen, in der Kiste zu landen. Nichts, bis auf eine gigantische Menge Alkohol … Na gut, aber nichts könnte sie dazu bringen, das zu wiederholen! Nicht mal eine Hochzeit, auf die Zebulon Rob als falschen Boyfriend mitschleppt. Es ist ganz und gar unmöglich, dass die beiden mehr gemeinsam haben als ihre Liebe zu Wörtern …

Zitat:

“Leider beugte Zebulon sich ebenfalls vor und sie stießen zusammen. Nicht mit den Nasen. Mit den Lippen.”
“Robs Puls setzute wieder ein und er merkte, dass er den Atem angehalten hatte.”
“Rob konnte nicht genug bekommen von diesem Lachen, nun, da er wusste, wie er es hervorzauberte.”

Eigene Meinung:

Gutaussehender, sexy Romancenschreiber trifft auf jutesacktragenden, veganen Reiseblogger. Rob ist ein begnadeter Romanceautor, der seine Bücher unter einem weiblichem Pseudonym veröffentlicht und hat sich Beziehungen vor langer Zeit abgewendet, für ihn kommen nur noch Betthäschen in Frage, die ihm sein Bett wärmen. Regelmäßig trifft er sich mit den anderen Autoren in einer Bar, um sich mit diesen auszutauschen. So trifft Rob auch immer wieder auf Zebulon, den Ökofutzi im Jutesack, mit dem sich Rob immer wieder in die Haare kriegt und zwischen denen eine Beschimpfung nach der anderen ausgetauscht wird. Nach einer alkohollastigen Nacht landen die beiden unerwartet im Bett und als sie dann noch gemeinsam auf die Hochzeit von Zebulons  Ex gehen, bei der sich Rob als Zebulons falschen Boyfriend ausgibt, merken die beiden allmählich, dass es zwischen ihnen mehr Gemeinsamkeiten gibt, als beide bisher ahnten.

Als ich Valentin beendet hatte, hatte ich gegenüber der Autorin angemerkt, dass es doch lustig wäre, Zebulon und Rob zusammen zu bringen, die beiden würden doch unglaublich gut zusammen passen. Als ich dann den Klappentext von Rob gelesen habe, konnte ich nicht glauben, was ich da lese und hab es gleichzeitig gefeiert. Unser Schmonzettenlu*** und unsere Juteschl**** hatten sich ja schon die vorigen Bänden mit ihrer Eigenart präsentiert und wir konnten schon den ein oder anderen ulkigen Moment mit den beiden erleben, den ein oder anderen Schlagabtausch und Streit, Wortgefechte und Neckereien. Die beiden können nicht ohne und nicht miteinander. Es gab keinen Moment in den die beiden aufeinander getroffen sind, wo sie sich nicht gegenseitig mindestens einmal beschimpfen. Ich konnte es kaum erwarten, endlich ihre Geschichte zu lesen und ich wurde definitiv nicht enttäuscht.

Rob haben wir kennen gelernt, als draufgängerischen Macho, der sich gerne mal den ein oder anderen Kerl holt, mit dem er sich vergnügt. Er schreibt unter einem weiblichen Pseudonym Romancebücher und trifft sich gerne auf ein Bier mit den dichten Dichtern in der Bar. Er glaubt schon lange nicht mehr an die große Liebe und hält sich von allem fern, was mit einer Beziehung zu tun haben könnte. 5000 Wörter, das ist sein täglich festgelegtes Ziel an Wörtern, die er schreibt, nicht mehr und nicht weniger, egal in welcher Situation er gerade oder auch wenn er mitten im Satz endet. Hier zeigt sich, dass Rob das alles nur aus einem bestimmten Grund macht und nicht weil er Spaß hat. Zebulon ist ein Ökofanatiker, Veganer, Barfußläufer und Reiseblogger. Er beschwert sich über die Touristen, die die Orte verschandeln und glaubt an die große Liebe und kann nicht verstehen, dass man dieser aus dem Weg geht oder sie nicht erkennt. Zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch verbindet sie mehr, als sie aber auch wir Leser anfangs ahnen. Beides sind sehr tiefgründige Charaktere, die beide gewaltige Päckchen auf ihren Schultern tragen, was man gar nicht vermutet hat. Beide haben unschöne Erfahrungen mit Männern gemacht, die ihr Leben geprägt haben. Der eine wünscht sich nichts sehnlicher als eine wirklich funktionierende Beziehung, der andere kann schlichtweg nichts mehr damit anfangen. Doch dann durch ein überteiebenes Saufgelage, einer gemeinsamen Nacht und dem Vorschlag mit auf eine Hochzeit zu kommen, all das stellt deren beider Leben auf den Kopf. Was sich liebt, das neckt sich, besser hätte man es nicht formulieren können, denn der Spruch passt bei den beiden, wie die Faust aufs Auge.

Wieder ein typisches Regina Mars Buch mit den verrücktesten und skurrilsten Sprüchen, die einem Lachtränen beschehren. Wer schon Bücher der Autorin kennt, weiß wovon ich rede. Es kommt einem auch so vor, als hätten Zeb und Rob eindeutig mehr dieser Sprüche auf Lager, als die bisherigen Dichter. Die Autorin schafft es bei den beiden ganz besonders Humor, Emotionen und heißen Sex mit einander zu einem wahren Gefühlscocktail zu vermischen. Die Geschichte beginnt nahtlos mit der letzten Szene aus Valentin, es geht direkt weiter. Man kann zwar die Geschichten unabhängig voneinander lesen aber man sollte sich die vorigen Bände nicht entgehen lassen, man verpasst etwas. Dennoch sind Rob und Zeb meine Lieblinge, sie haben mit manchen Sprüchen wirklich den Vogel abgeschossen und dann gibt es Augenblicke mit ihnen, die einen doch sehr berühren, weil wir mehr über die beiden erfahren. Rob war nicht immer der sexy Schönling und Zebulon heißt gar nicht Zebulon und war nicht immer so mürrisch und miesepetrig.

Wieder ein gelungenes Werk von Regina Mars über zwei Männer, die erst miteinander, wirklich über sich selbst hinaus wachsen und nochmal die ganz große Liebe finden. Die dichten Dichter zu begleiten war zum einen auf jeden Fall etwas fürs Herz aber auch jeder Lachmuskel wurde ebenfalls beansprucht. Schade dass es schon vorbei ist und es nicht noch mehr Einblicke in das Leben der Poeten, düsteren Schreiberlingen, herzschmerzverursachenden Dramatikern gibt. Ein Haufen verrückter Autoren, die sich in die Herzen der Leser geschlichen haben.

Fazit:

Mit “Rob: Club der dichten Dichter” endet leider eine kleine Reihe an Kurzgeschichten über ein paar schrullige, starke, schüchterne, ernste aber auch witzige Schriftsteller, die jeder für sich uns ihre Geschichte erzählen wollten. Rob und Zebulon bekommen nun auch endlich ihre wohlverdiente Geschichte mit einer riesigen Portion Humor, tiefgründigen Gefühlen und heißen Sex. Ausgerechnet Zebulon, ein reisesüchtiger Romantiker und Rob, ein romanceschreibener Beziehungsverweigerer, landen gemeinsam im Bett, was einen chaotischen Strudel verursacht, der beide mit sich reißt und völlig durcheinander wieder ausspuckt. Während eines gemeinsamen Spaziergangs erfahren sie viel übereinander und merken, dass sie mehr gemeinsam haben, als sie sich je vorstellen konnten. Die letzte Geschichte der dichten Dichter ist sowohl die emotionalste, die tiefgründigste aber auch die lustigste. Trotz den tragischen Erfahrungen von Zebulon und Rob verlieren sie doch nicht den Humor und die witzigen “Lebensweisheiten” kommen garantiert nicht zu kurz. Erst durch den jeweils anderen, werden ihnen Dinge bewusst, die sie vorher nicht bemerkt hatten. Rob ist stärker, Zeb schon längst über Verganenes hinweg. Ich hätte gerne noch mehr von den beiden gelesen, konnte die beiden nicht aus den Händen legen und habe sie innerhalb eines Tages oder eher Abends verschlungen. Wir treffen auf skurrile Angler, die sich über ihre Köder beömmeln, auf kratzbürstige neue Liebschaften, untreue Exfreunde, peinlich berührte Hochzeitsgesellschaften, flüchtende Dichter, ausschweifende Saufgelage, hemmungslosen und doch gefühlvollen Sex, romantische Nachtspaziergänge, schauspielerisches Talent, einen falschen Boyfriend, der sich als der Wahre entpuppt und einen Jutersack unter dem sich nicht nur ein sehr ansehlicher Körper befindet, sondern auch ein wunderschönes Herz. 

Klappentext & Zitat: © Regina Mars
Cover: © Regina Haselhorst

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