4 Wölfe · Leseempfehlung · Reihe · Rezension

“Fuchsreihe: Band 1” – Nicky P. Kiesow

©Klappentext, Cover & Zitat: Nicky P. Kiesow

 

Ebook: 2,99 / Taschenbuch: 8,00

Seitenzahl: 198

Verlag: Selfpublished

Release: 15. Dezember 2016

Genre: Fantasy, Wandler

Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar bekommen, wofür ich mich nochmal ganz herzlich bedanken möchte, laut Gesetzgebung fällt dieser Beitrag unter “Werbung”.

 

 

Klappentext:

Band 1 – Fuchsgeist
Band 2 – Fuchsfluch
Band 3 – Fuchsseele

Während Sisandra dazu auserwählt wird die nächste Aurora des Clans zu werden, muss sich ihre Zwillingsschwester einer Ausbildung unterziehen, die ihr große Opfer abverlangt.
Denn Maykayla ist nichts anderes als eine Tori und damit von den Tiergeistern auserwählt ihre Heimat und die Auroras der Clans vor möglichen Feinden zu beschützen.
Sehr zum Missfallen von Sisandra, die alle Familienbande gekappt hat und Maykayla auf den Tod nicht ausstehen kann.

Zitat:

“Mein Name ist Maykayla, doch eigentlich nannte mich jeder nur May. Kurz, knackig und irgendwie- nichtssagend.”
“Es gab Wölfe, die konnte man hinter den Ohren kraulen und es gab Wölfe, denen legte man besser einen Maulkorb an und band Leinen um ihre Pfoten.”
“Erebos schien das Angebot dankbar anzunehmen, denn er nickte und verwandelte sich in einen pechschwarzen, riesigen Wolf mit roten Augen.”

Eigene Meinung:

Maykayla und Sisandra sind seit langem die ersten Zwillingsgeschwister, die nach längerer Zeit in dem kleinen Dorf Kenai geboren werden. Während einer entscheidenen Zeremonie hat sich ihre Mutter darauf eingestellt eine ihrer beiden Töchter zu verlieren, da sie höchstwahrscheinlich von einem Tiergeist ausgewählt wird, doch dass gleich beide auserwählt werden, damit hatte sie nicht gerechnet. Während Sisandra einen Fuchsgott beherbergt und somit die neue Aurora des Dorfes werden soll, wurde Maykayla von Reineke einem Fuchsgeist auserwählt, womit sie zum Tori ausgebildet werden soll, einem Kämpfer und Beschützer. Nach jahrelanger Ausbildung kehrt sie in ihr Dorf zurück, mit der Aufgabe ihre völlig veränderte Schwester zu beschützen, doch nach einem Verrat in den eigenen Reihen kommt alles ganz anders als erwartet.

Durch einen glücklichen Zufall durfte ich an einem Leseevent zu dieser Reihe teilnehmen und nach anfänglichen Schwierigkeiten in diese Reihe zu starten, versank ich schließlich in die Welt von Maykayla und Sisandra. Auch wenn die jeweiligen Teile recht kurz sind, hätte ich nicht erwartet, dass mich Maykaylas Geschichte so fesseln würde. Wir erleben, wie die beiden bei einem Ritual auserwählt werden und nach einem kleinen Zeitsprung begleiten wir Maykayla dabei, wie sie in ihr Heimatdorf zurückkehrt, um von nun an ihre Schwester zu beschützen. Doch bevor es überhaupt dazu kommen kann, findet ein Überfall auf ihr Dorf statt. Während die Sympathie für Maykayla mit jedem weiteren Kapitel wächst, wird Sisandra für mich zur Anthagonistin. Ich habe mich beim Lesen ständig gefragt, wie sie nur so werden konnte, denn normalerweise besteht zwischen Zwillingen eine ganz besondere Bindung und davon ist hier nichts spürbar. Man versteht ihre Abneigung gegenüber May einfach nicht.

Damit komm ich auch zu meinem einzigen Kritikpunkt. Mir fehlt ein wenig Hintergrundinformationen, über die Welt, über das Dorf, die Gebräuche, die dort lebenden Menschen und auch May und Sis an sich. Zwar ist es spannend der Geschichte zu folgen, dennoch würden ein paar mehr Eindrücke das Leseerlebnis noch lebendiger machen. In einem Sonderband erfährt man, was Maykayla während ihrer Ausbildung erlebt hat, weshalb das definitiv noch auf meiner Liste steht. Da das Buch aus Mays Sicht geschrieben ist und das auch noch in der Ich-Perspektive, sind die Eindrücke, die man während des Lesens erhält natürlich auf May beschränkt, was allerdings auch schade ist, da May nicht anhält und dem Leser ihre Welt erklärt. Und auch wenn wir direkt an ihren Eindrücke teilhaben können, fällt es schwer, einen wirklichen Bezug zu May aufbauen zu können, da die Charaktere nicht wirklich an Tiefe gewinnen. Dieser Sammelband enthält drei Folgen und ich empfinde die dafür vorhandene Seitenzahl als wirklich kurz. Man jagt mit May durch die Geschichte und nur nach und nach erschließt sich einem die Welt. Ich hoffe in den Folgebänden erfährt man mehr.

Maykayla ist für mich eine gelungene Protagonistin, sie ist eine Kämpferin und lässt sich durch nichts so schnell aus der Ruhe bringen, wodurch sie für mich wirklich sympathisch ist. Mir gefallen diese Stereotypen an Frauen nicht, die man heutzutage in jedem Buch gefühlt vorgelegt bekommt: ein hilfsbedürftiges Etwas, das jammert und immer den großen Beschützer braucht um weiter machen zu können. Doch May ist in keinster Weise so, sie beißt die Zähne zusammen, bietet auch größeren und stärkeren Charakteren die Stirn und ihre kleinen Frotzeleien mit Reineke, ihrem Fuchsgeist lassen einen immer mal schmunzeln. Sie macht das Buch für mich wirklich lesenswert.

Trotz allem bereue ich es nicht in die Welt der Füchse abgetaucht zu sein. Das ist das erste Buch der Autorin, das ich in den Händen halte und trotz kleiner Kritikpunkte kann ich es kaum erwarten, zu erfahren wie es mit May und Sis weiter geht. Man ahnt, dass sich eventuell etwas zwischen Maykayla und dem Mann namens Erebos, der das Dorf überfällt  wohl etwas anbahnt, auch das Zusammenspiel zwischen den beiden lässt einen nicht los. Dennoch steht das nicht im Vordergrund, sondern man ahnt jetzt schon, dass es umso viel mehr geht.

Kritik:

Zu kurz, das war das Erste, was ich dachte, nachdem ich die ersten drei Teile gelesen hatte. Es sind drei Teile in einem Sammelband, das grob 200 Seiten umfasst. Leider spürt man das beim Lesen. Die Welt erschließt sich einem nicht wirklich, Eindrücke, Emotionen und Gedanken bleiben eher schwammig und nicht alles ist immer nachvollziehbar, was ich wirklich schade finde. Zwar ist die Handlung an sich spannend, doch man jagt mit May durch die einzelnen Szenen und kann nicht wirklich für einen Moment nach Luft schnappen. Auch fällt es schwer wirklich Bezug zu Maykayla zu bekommen, da durch die Kürze der Charakter nicht wirklich an Tiefe gewinnt.

Fazit:

Im ersten Band der Fuchsreihe begleiten wir Maykayla aus dem Dorf Kenai, die in sich den Fuchsgeist Reineke birgt. Sie soll die neue Beschützerin ihrer Schwester werden, die als neue Clananführerin auserwählt worden ist. Doch bevor es überhaupt dazu kommen kann, wird ihr Dorf überfallen und May sieht sich einer Bedrohung gegenüber, die ihr bisheriges Leben völlig auf den Kopf stellt. Ihr Kampfgeist und ihr Mut helfen ihr, sich mit den Gefahren auseinander zu setzen. Maykayla hat für mich diese Reihe wirklich lesenswert gemacht, weil sie zwar hin und wieder einem vor den Kopf stößt, doch so schnell lässt sie sich auch nicht unterkriegen, was sie für mich zu einem wirklich sympathischen Charakter macht. Nicky P. Kiesow erfindet eine völlig neue Welt voller Tiergeister und Götter. Maykayla und Reineke sind ein ungewöhnliches Team und ihre kleinen Frotzeleien zu lesen, lockert die Geschichte immer mal wieder auf. Die Geschichte rund um die beiden ist wirklich spannend und man möchte schon erfahren, warum die Wölfe sich so sehr für May und ihr Volk interessieren. Der erste Teil ist ein gelungener Start in die Serie mit kleinen Schwächen, die aber das Lesevergnügen nicht zwingend mildern.

 

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