Ebook: 4,99 / Taschenbuch: 9,99
Seitenzahl: 250
Verlag: Selfpublished
Release: 13. Juni 2018
Genre: Romance, BDSM, Apocalypse
Klappentext:
Arian ist von seinem eintönigen Leben mehr als frustriert. Er arbeitet als Nachtwächter im Zoo, geht an den Wochenenden auf einschlägige Gay-Partys und verdient sich vor der Webcam was nebenbei, doch eigentlich will er nur eines: endlich seinen Mr.Right finden! An Angeboten mangelt es ihm nicht, doch er selbst ist äußerst masochistisch veranlagt und sein zukünftiger Partner sollte das passende Pendant dazu bilden, was sich als schwierig erweist. Beim Besuch eines noblen BDSM-Clubs wird ihm ein Angebot offeriert, das er nicht ausschlagen kann. Er bekommt die Chance, als einer von fünf Sklaven an einer „Black Wedding“ teilzunehmen, um doch noch den Dom seines Lebens zu finden. Der Haken ist: Er darf dabei nichts sehen und hat auch keinen Einfluss darauf, welcher der fünf Master ihn auswählt.
Die Veranstaltung erweist sich aber trotz seiner anfänglichen Bedenken als vielversprechend und Raik, der Mann, der Arian auswählt, scheint fast schon perfekt zu sein. Leider wird ihr Kennenlernen rüde von etwas unterbrochen, mit dem keiner gerechnet hat: dem Dritten Weltkrieg.
Zitat:
“Seine eben noch kalten, abweisenden Augen wandeln sich und bekommen die Farbe einer Sommerwiese. Die Grübchen in seinen Wangen vertiefen sich und sein Lächeln entblößt eine Reihe perlweißer Zähne. >>Na also! Hast du mich doch noch gefunden<<“
Eigene Meinung:
Das ist jetzt das zweite Buch des Autors und wieder mal hat er mich nicht enttäuscht. Er erzählt uns Arians Geschichte, aus dessen Sicht das Ganze erzählt wird und vermischt auf harmonierende Art die doch recht expliziten Themen BDSM und Apokalypse. Wir erfahren im ersten Abschnitt genügend Einzelheiten über Arian um uns ein Bild von ihm und seinen Vorlieben zu machen. Er ist gefrustet, weil er einfach nicht den Richtigen findet, zumal er seines Erachtens nach immer älter und langweiliger wird und niemand mit seinen Vorlieben umgehen kann. Er ist so gefrustet, dass er sich für ein gewagtes Experiment entscheidet und an einer so genannten “Black Wedding” teilnimmt, in der sich fünf Doms jeweils einen von fünf Subs aussuchen darf. Auf dieser “Hochzeit” findet er ihn, den Dom schlechthin, die Erfüllung all seiner sehnlichsten Wünsche und muss feststellen, dass sich unter der Maske jemand befindet, womit er so gar nicht gerechnet hatte und im ersten Moment nicht um zu gehen weiß.
Arians Charakter zeigt noch mehr auf, als die anscheinende oberflächliche Partnerwahl, denn seine Vorliebe erschwert es ihn so akzeptiert zu werden, wie er ist und von lieben wollte erst recht keiner reden. So ist es klar, dass sich Arian irgendwann den Schuh anzieht, dass er zu nichts zu gebrauchen ist und eh nichts kann. Seine Gedanken sind teilweise sehr bedrückend und als er Raik endlich begegnet, ändert sich auch sein Verhalten allmählich, ich denke da wird es in den Folgebänden noch mehr zu lesen geben.
Der Schreibstil des Autors ist sehr fesselnd und gerade im Bereich BDSM hat der Autor ein gewisses Händchen dafür, es ist unverkennbar, aus welcher feder das Buch stammt, er schreibt sehr direkt und ohne groß um den heißen Breo zu reden, dennoch mit einer großen Portion Frechheit und Direktheit, die einem zum schmunzeln bringt. Er zeigt, wie viel eigentlich dahinter steckt und dass es mehrere Seiten gibt in dieser Art von Vergnügen. Das Knistern zwischen Raik und Arian ist in jeder Zeile spürbar in der sie zusammen sind und die Momente auf der “Hochzeit” sind besonders intensiv verfasst, sodass man in gewissen Momenten selber lächelt und sich mit Arian freut und ein gewisses Herzklopfen verspürt.
Auch der Aspekt der Apokalypse ist logisch nachvollziehbar und wirkt nicht wie aus den Haaren herbei gezogen. Was teilweise auch recht erschreckend sein kann, da man das Gefühl bekommt, dies könnte jeden Moment tatsächlich passieren. Ich fand diesen Teil wirklich sehr interessant und gut umgesetzt. Auch die unterschiedlichen Reaktionen von Raik und Arian haben das Ganze realistischer gemacht. Die Geschichte regt auch trotz der angeblichen oberflächlichen Handlung zum Nachdenken an, denn im Grunde sind wir selbst dabei uns in eine Zukunft zu manovieren in der genau so etwas geschehen kann.Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf die Fortsetzung.
Kritik:
Für diejenigen die mit BDSM nichts anfangen können, sollten hiervon lieber die Finger lassen, da der Inhalt sehr explizit ist.
Fazit:
„Black Wedding“ ist der Auftakt zu der apokalyptischen (bisher) Triologie. Das ist mein zweites Buch des Autors und wie schon beim Ersten, war ich wieder total begeistert. Zwar ist das Buch nur aus der Sicht des Protagonisten Arian geschrieben, dennoch schafft es der Autor durch ihn, die umliegende Welt detailliert und realistisch zu beschreiben. Die beiden Charaktere, die man bis jetzt kennen gelernt hat, sind lebendig und liebevoll dargestellt. Der Schreibstil ist recht locker, flüssig zu lesen und bringt einen zum schmunzeln, gerade weil man aus Arians Sicht die Welt kennen lernt, der seine ganz eigene Ansicht von dieser hat. Arians Gedankenwelt ist so humorvoll sarkastisch, sodass man beim sprichwörtlichen Untergang der Welt nicht anders kann, als zu grinsen.
Man sollte sich, bevor man sich für dieses Buch entscheidet, über den etwas härteren BDSM Anteil in diesem Buch bewusst werden. Es ist ausführlich aber vor allem auch realistisch beschrieben, das hat mich persönlich besonders überzeugt, da ich schon einige schlechte Beispiele dafür, in der Hand gehalten habe. Wer sich davon nicht abschrecken lässt: die Geschichte hat auch Momente, die einem regelrecht ans Herz gehen und die so liebevoll umgesetzt worden sind, dass man beim Lesen aufseufzt und die angehende Liebe zwischen den beiden beim Lesen spürt. Es kommen zusätzlich überraschende Wendungen vor, die einem doch kurz stocken lassen, weil man damit einfach nicht gerechnet hat, zumindest ging es mir so.