5 Wölfe · Leseempfehlung · Rezension

“Heimkehr” – L. A. Witt

©Klappentext, Cover & Zitat: L. A. Witt

 

Ebook: 5,98 / Taschenbuch: 18,38

Seitenzahl: 258

Verlag: Selfpublished

Release: 19. Juni 2016

Genre: Romance, Drama, Contemporary, (Weihnachten)

 

 

Klappentext:

Neil Dalton ist bis in die Grundfesten erschüttert. Seit sein Leben von einem schrecklichen Verbrechen zerstört wurde, ist es von Trauer, Schuldgefühlen und dem Ringen mit PTBS bestimmt. Er hat große Angst vor einem Weihnachtsbesuch bei seiner Familie, deren Hilfe er braucht und der er gleichzeitig grollt. Dann taucht jemand aus seiner Vergangenheit auf und zieht ihm den wackeligen Boden unter den Füßen weg. Jeremy Kelley hat der Krieg beinahe vernichtet, dann warf seine Familie ihn aus dem Haus, als er sie am dringendsten brauchte. Jeden Tag ringt er um sein emotionales Gleichgewicht. Er gibt sein letztes Geld für ein Ticket nach Chicago aus und betet, dass sein ehemals bester Freund ihn nicht im Regen stehen lässt. Neil und Jeremy verbringen die Feiertage mit Neils Familie in ihrer Heimatstadt Omaha. Sie schlagen sich mit der Familie herum, mit Flashbacks … und mit Gefühlen, die nicht nachgelassen haben, seit sie das letzte Mal vergeblich versucht haben, mehr als Freunde zu sein. Während sie sich bemühen, ihre zerbrochenen Seelen zu heilen und beschädigte Brücken zu reparieren, sind sie mehr denn je aufeinander angewiesen. Aber sie können die gegenseitige Anziehung, die schon bestand, bevor sie beide vom Leben durch die Mangel gedreht wurden, nicht verleugnen. Aber wenn es damals schon nicht mit ihnen geklappt hat, wie sollen sie es jetzt bloß schaffen?

Zitat:

“Jeremy und ich hatten uns vor ein paar Jahren aus den Augen verloren, ungefähr zu dem Zeitpunkt, als er zurück in den Irak ging.”
“Er war nicht der Erste, der mich während eines Flashbacks unterstützte, mit mir wartete, dass es besser wurde.”
“Als ich klein war, habt ihr immer gesagt, dass ich mit euch über alles reden kann.”
“Wir hatten einander gefunden.”

Eigene Meinung:

Diese Geschichte hat mich durchweg gefesselt. Die Autorin erzählt einem gefühlsnah und authentisch das Schicksal von Jeremy und Neil, die beide unter PTBS leiden, der eine durch das schlimme Erlebnis, das ihm das Wichtigste in seinem Leben genommen hat und der andere durch seine Zeit im Krieg in Afghanistan. Beide sind schon seit Kindesbeinen an miteinander befreundet und empfinden schon sehr lange etwas füreinander, doch sie wollen es sich selbst nicht eingestehen und haben durch gescheiterte Versuchen aufgegeben es miteinander zu versuchen. Doch der gemeinsame Besuch bei Neils Eltern bringt beide viel näher als sie je waren.

Neil fühlt sich mit seiner Trauer allein gelassen. Seit dem Vorfall mit seinem Ex, das er durch gewisse Umstände nicht verarbeiten kann, ist es für ihn jedes Jahr ein regelrechter Kampf zu Weihnachten zu seinen Eltern zu fahren. Diese akzeptieren seine Homosexualität nicht, wodurch er sich selbst verboten hat, mit seinen Eltern über den Vorfall zu sprachen. Erst durch Jeremy schafft es Neil, alles langsam zu verarbeiten und sich mit dem Ganzen auseinander zu setzen. Denn ein Trauma, das ihrer beide Leben beeinflusst, ist das, was sie miteinander verbindet. Sie beide kennen das Gefühl machtlos und hilflos zu sein, gefangen in Erinnerungen und den dabei empfundenen Gefühlen.

Jeremy ist ein genauso bemerkenswerter Charakter, der zwar auch unter PTBS leidet aber dennoch ein wenig aufgeweckter wirkt als Neil. Sie beide empfinden viel füreinander und das schon so lange, doch sie haben sich noch nie getraut, diese Gefühle dem jeweils anderem zu gestehen. Dadurch dass man jeweils immer ein Kapitel aus der Sicht von Jeremy oder Neil liest, erfährt man viel von ihren Gefühlen und Gedanken und kann so noch tiefer in das Geschehen hinab tauchen, da man weiß, was der Andere in der ein oder anderen Situation denken könnte.

Die Autorin schafft es einem das Thema PTBS sehr nahe zu bringen und Neil und Jeremy kommen authentisch und realistisch rüber. Ihre Schicksale gehen einem sehr ans Herz. Die Geschichte der beiden geht einem unter die Haut und man ist immer zu Tränen gerührt. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und für den ein oder anderen eventuell zu detailliert, doch genau das macht das Ganze so aus. Dadurch kommen die geraden gefühlvollen Momente noch besser zur Geltung und man bekommt eine Gänsehaut.

Kritik:

Das Buch ist leider etwas mit Fehlern versehen, es fehlen Buchstaben und die Zeitform stimmt nicht immer aber mich hat es hier gar nicht gestört, weil mir die Geschichte der beiden sehr nahe ging

Fazit:

“Heimkehr” ist eine wirklich bewegende Geschichte über zwei Charaktere, die beide große Päkchen zu tragen haben. Der eine leidet unter PTBS, der andere musste den Tod seines Partners mitansehen, beide sind schon seit Jahren befreundet und treffen sich nach 5 Jahren wieder. Das Buch hatte teilweise recht viele Fehler, vergessene Buchstaben, falsche Zeitform usw., dennoch war die Geschichte so gut, dass ich da geflissentlich drüber hinweg gesehen habe. Die Autorin schafft es sehr gefühlsnah zu schreiben und die Schicksale von Neil und Jeremy sehr nahe zu bringen. Beide leiden schwer unter ihren Erlebnissen und gleichzeitig werden sie von Gefühlen zueinander gequält, die sie sich nicht eingestehen wollen und genau das hat einen so berührt. Die beiden sind realistisch und authentisch und ihre Geschichte geht einem unter die Haut. Die Geschichte hat auch keinen wirklichen Höhepunkt, der aber überhaupt nicht nötig ist, da die ganze Geschichte einem wirklich nahe geht und bis zum letzten Buchstaben fesselt. Gerade das Thema PTBS hat die Autorin sehr gut recherchiert und aufgezeigt, was es mit einem Menschen machen kann.

 

 

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