5 Wölfe · Leseempfehlung · Novelle · Rezension

“Zwischen jetzt und nie geschehen” – S. B. Sasori

©Klappentext, Cover & Zitat: S. B. Sasori

 

Ebook: 2,99 / Taschenbuch: 6,99

Seitenzahl: 135

Verlag: Selfpublished

Release: 27. Juni 2019

Genre: Fantasy, Romance

 

Klappentext:

Demian ist fasziniert von dem Geschichtenerzähler, dessen sanfte Stimme versunkene Königreiche und uralte Mythen heraufbeschwört.
Doch warum nennt dieser ihn bei einem falschen Namen und behauptet, ihn seit vielen Jahren zu kennen?
Demian verbringt mit ihm die sinnlichste Nacht seines Lebens, während er seiner eigenen Geschichte lauscht.
Sie führt ihn zu einem Mann, dessen Existenz er längst vergessen hatte.

Zitat:

“Da ist etwas Magisches in seiner Stimme. Es legt sich um mich, wie der Arm eines Freundes, führt mich zu einem Vorhang, schiebt ihn langsam beiseite.  “
“Ich biete meine ganze Kraft auf, meinen Mut, meine Liebe, um ihnen standzuhalten.”
“Sie strömen mir über die Lippen, binden mich an den Mann, der mir wichtiger ist als mein eigenes Leben.”

Eigene Meinung:

Demian zieht es immer wieder in die Ferne, er ist ruhelos und ungebunden, sowohl was den Ort aber auch seine Beziehungen betrifft. Nur selten lässt er sich Zuhause blicken, weil ihn dort einfach nichts hält, weder seine Familie, noch Freunde. Wieder angekommen in Honfleur, eine Hafenstadt in Frankreich, begegnet er dem begnadeten Geschichtenerzähler Louan, der ihn mit seiner Stimme in andere Welten entführt, Königreiche erschafft und Legenden heraufbeschwört. Während er die erfüllenste Nacht seines Lebens mit ihm verbringt, lauscht er einer Geschichte von Louan, die ihm zeigt, wer er wirklich ist.

Nicht nur Louan schafft es, einen in fremde Welten zu entführen, auch der Autorin gelingt es, den Leser auf eine ganz besondere Reise mitzunehmen. Wir tauchen ab in zwei Welt, die miteinander verschmelzen und man weder die eine noch die andere wirklich greifen kann. Bis zum Schluss weiß man nicht wirklich, welcher Teil der Geschichte wirklich wahr oder doch dem Verstand eines kreativen Kopfes entsprungen ist. Aber auch danach kann man sich noch immer nicht entscheiden und genau das macht die Geschichte aus. Die Autorin oder vielmehr Louan an sich nimmt uns mit in eine Welt voller Treue, Leidenschaft, Hingabe, Sagen und Legenden, Helden, Dunkelheit und Licht, Zweifel und Ängst aber vor allem auch Liebe und Verbundenheit. Es könnte sein… so könnte es sein.. oder auch nicht? Man weiß es nicht und wird es nie erfahren. Doch man bleibt nicht unbefriedigt zurück, sonder erlebt noch immer diese Schwerelosigkeit, die man während des Lesens empfindet. Man wird zum träumen eingeladen, da auch die Leichtigkeit des Schreibstils dazu einlädt, einfach in die Geschichte abzutauchen.

Demian ist ein junger Mann, den nichts an einen Ort hält. Er bereist gerne die Welt, immer auf der Suche nach etwas, doch er weiß nicht was. Bis er Louan in der Hafenstadt Honfleur begegnet. Er erfährt über sich selbst Dinge, die schon längst in Vergessenheit geraten sind. War sein Leben bisher nur ein Traum? Was genau verbindet ihn mit Louan, kann er ihm wirlich Glauben schenken? Mit Louan erlebt er nicht nur die sinnlichste Nacht seines Lebens, er zeigt ihm, was es heißt, sich wirklich zu binden. Über Louan hingegen erfährt man nur das, was er Demian erzählt. Zum Ende hin kommen nochmal ein paar entscheidende Tatsachen über ihn zum Vorschein aber sind diese wirklich wahr oder doch eher das, was er uns die ganze Zeit erzählt hat? Schlussendlich ist es egal und es zählt nur, dass Demian ihm nicht mehr von der Seite weichen will, den Schwur, den er einst geleistet hat, aufrecht erhalten will.

Während zwischen Demian und Louan doch eher seitens Demian eher Misstrauen herrscht, da er Louan für verrückt hält und ihm nicht wirklich Glauben schenken kann, ist es zwischen Louan und Iven doch ganz anders. Diese Geschichte erzählt von der ersten Begegnung und den zaghaften Gefühlen, die sich zwischen den beiden entwickelt. Der Wechsel zwischen den beiden Erzählungen ist manchmal nicht übersichtlich, sodass man sich Anfangs nicht im Klaren ist, in welchem Strang man sich gerade befindet aber auch wenn es erst störend rüber kommt, passt es dennoch zur gesamten Art, wie die Geschichte erzählt wird.

Der Titel des Buches ist auf jeden Fall mehr als passend und ich bin wirklich froh, dass die Geschichte so endet, wie sie es tut. Ich hätte es wirklich langweilig gefunden, wenn sich endgültig herausgestellt hätte, dass das, was Louan Demian die ganze Zeit erzählt, der Wahrheit entsprechen würde, doch so bleibt man selbst nach Beendigung der Geschichte noch immer unschlüssig zurück, was genau nun die wirkliche Geschichte ist. Auch weiß man nicht, wie genau die Geschichte ausgeht und wer sich hinter Louan wirklich verbirgt. Für mich ist diese Novelle auf jeden Fall ein gelungener Grund zu weiteren Büchern der Autorin zu greifen.

Kritik:

Der Übergang zwischen den zwei Geschichtssträngen ist nicht immer übersichtlich abgetrennt, zumal keiner der beiden in kursiv abgedruckt worden ist, sodass man einen besseren Überblick gehabt hätte.

Fazit:

Die Novelle “Zwischen jetzt und nie geschehen” ist eine wirklich gelungene Geschichte, die zum Träumen und Abtauchen einlädt. Mit einem leichten und flüssigen Schreibstil nimmt uns die Autorin mit auf eine Reise voller Treueschwüre, Legenden und Sagen, sowie den Kampf zwischen Licht und Dunkelheit. Wir begleiten Demian auf eine wundersame Reise, auf der er zu sich selbst findet und jemandem begegnet, der sein ganzes, bisheriges Leben auf den Kopf stellt. Louan ist nicht nur ein begnadeter Geschichtenerzähler, der mit seiner Stimme seine Zuhörer verzaubert und in fremde außergwöhnliche Reiche entführt, er ist ebenfalls ein Teil von Demians Geschichten, er scheint etwas oder jemand zu sein, den Demian all die Jahre gesucht hat oder vielleicht schon viel länger sucht, als er selber ahnt.  Eine wirklich packende Geschichte über das Suchen und Finden, über Teue und Verbundenheit, so wie das etwas andere Entdecken der großen Liebe. Man taucht ab in zwei unterschiedliche Welten, die mehr miteinander verbindet, als man aber vor allem Demian selbst ahnt. Für mich steht auf jeden Fall fest, dass dies nicht das letzte Buch sein, das ich von der Autorin in den Händen gehalten habe.

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