3 Wölfe · Leseempfehlung · Rezension

“Rodeo Lover” – Maili Cavanagh

©Klappentext, Cover & Zitat: Dead Soft Verlag

 

Ebook: 4,99 / Taschenbuch: 11,99

Seitenzahl: 280

Verlag: Dead Soft Verlag

Release: 15. Januar 2017

Genre: Romance, Drama

Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar bekommen, wofür ich mich nochmal ganz herzlich bedanken möchte, laut Gesetzgebung fällt dieser Beitrag unter “Werbung”.

 

 

Klappentext:

Der Bull Riding Star Tyler Yates ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere, als er sich Hals über Kopf in den Rodeo Clown Dale Starett verliebt. Doch trotz moderner Zeiten ist unter den homophoben Cowboys kein Platz für ein Coming-out. Tyler muss sich zwischen beruflichem Erfolg und Liebe entscheiden.
Da geschieht ein schrecklicher Unfall und alles ändert sich …

Zitat:

“Tyler war unerreichbar für ihn und seine Schwärmerei tat letztendlich nur weh.”
“Ein letzter Kuss wurde auf seinen Nacken platziert, dann hörte Dale auch schon die Tür.”
“Dann küsste er ihn zärtlich und lächelte.”

Eigene Meinung:

Dale Starret verdient sein Geld als Rodeo Clown, ein Beruf mit vielen Gefahren und eine Szene in der solche wie er nicht gerne gesehen sind, denn Dale steht auf Männer. Trotz moderner Zeit ist die Szene gegenüber Homosexuellen sehr intolerant, sodass Dale sich gezwungen sieht, sich zu verstecken, jeden Auftritt trägt er eine Maske, damit er nicht der Gefahr läuft, doch noch erkannt zu werden. Und dann begegnet ihm ausgerechnet der Rodeostar Tyler Yates, ein Bild von einem Mann und um Dale ist es geschehen. Doch was passiert, wenn sich heruasstellt, dass Yates ein genauso dunkles Geheimnis hat wie er selbst. Schaffen es die beiden, in so einer Szene mit solchen Vorurteilen und Anfeindungen zueinander zu finden?

Nachdem ich das Gemeinschaftsprojekt von Maili Cavanagh und Svea Lundberg in den Händen hielt, wollte ich mich nun auch mal einem Einzelprojekt widmen. Zu hundert Prozent hat es mich nicht überzeugt, dennoch hat mir die Grundidee sehr gut gefallen. Die Autorin nimmt uns mit in das Cowboy-Milieu, in dem Homosexualität nicht wirklich angesehen ist, ja sogar verachtet und erschafft eine Atmosphäre, die selbst den Leser sich unwohl fühlen lässt. Ein Händchen dafür, hat die Autorin definitv. Bis zum Schluss rätselt man, ob die beiden es wirklich schaffen,  haben die beiden eine Aussicht, eine Chance auf Glück? Auch zeigt uns die Autorin die Ernsthaftigkeit auf und beschönigt nichts. Man verzweifelt mit Dale und Tyler und fühlt sich selbst in die Enge getrieben. Auf direkte und ungeschönte Weise bringt uns die Autorin nahe, wie sich Tyler und Dale fühlen, wie sehr sie darunter leiden, einen wichtigen Aspekt ihres Lebens zu verbergen, weil sie Angst haben, Angst vor Verlust des Jobs und ihrer Zukunft, denn sie haben keine andere Zukunftsperspektive außer das Rodeo. Ihnen wird das Leben nicht gerade leicht gemacht und immer wieder rollen Steine auf ihren Weg.

Allerdings war mir das alles ein bisschen to much, kaum haben sie eine Krise halbwegs überwunden, haben es geschafft, sich kennen zu lernen, da kommt ein weiteres Problem um die Ecke. Mir hätte es genügt, wie die beiden damit umgehen, sich aus diesem schwulenfeindlichen Milieu zu befreien und endlich ihr Leben zu leben, aber die Autorin haut immer wieder noch eine Schippe drauf. Im Grunde könnte der heftige Schicksalsschlag, den Tyler erleidet, eventuell der einzige Ausweg sein, doch Tylers Art damit umzugehen, war mir teilweise zu viel, sodass ich manchmal tatsächlich nur genervt die Augen verdreht habe. Meiner Meinung nach hätte man sich entweder einige inhaltliche Elemente sparen können, oder diese noch genauer ausarbeiten können, sodass sich die Seitenanzahl gut verdoppelt hätte. Denn gerade wichtige Elemente, wie die Bewältigung mit Tylers Unfall hätten ausführlicher beschrieben werden können, so wurde vieles innerhalb weniger Sätze abgehandelt oder es sind einfach mehrere Wochen übersprungen wurden, obwohl es hier wichtig gewesen wäre, einen genaueren Einblick zu gewinnen. So hat die Autorin dem Leser zwar die bedrückende Stimmung übermittelt aber leider blieb wenig von anderen Dingen hängen.

Die Charaktere blieben recht blass und durchsichtig, wirklich warm geworden, bin ich mit ihnen nicht. Ihre Zweifel und Ängste wurden dem Leser emotional vermittelt, doch der Rest kam eher schwammig bei mir an. Man hätte definitiv mehr aus der Geschichte rausholen können. Mir blieb vieles zu oberflächlich, wer romantisches erwartet, ist hier auch eher fehl am Platze, wer aber Drama bevorzugt ist hier genau richtig, auch wenn es meiner Meinung, wie gesagt, zu viel ist.

Die Rodeo- und Cowboyszene hat die Autorin gut beschrieben und gezeigt, was diese ausmacht. Auch wenn man Rodeoreiten nichts abgewinnen kann, wird einem hier gut vermittelt, warum Tyler und Dale diesen Beruf ausüben und in dieser Branche arbeiten. Ich trete diesem Sport eher skeptisch gegenüber, doch es wird deutlich gemacht, dass auch hier strenge Gesetze alles regeln. Große Tierliebhaber sollten hier mit Bedacht herangehen. Allerdings habe ich es nachher eher in den Hintergrund verdrängt, da sich Tylers und Dales Schicksal bei mir in den Fokus gedrängt hat und präsenter wurde.

 Kritik:

Entweder wäre weniger mehr gewesen oder man hätte die Geschichte um die doppelte Seitenzahl verlängern können. Vieles wurde am Rande erwähnt, zu grob abgehandelt oder einfach übersprungen. Einige essenziel wichtige Wochen wurden innerhalb weniger Sätze abgehandelt, sodass vieles nicht beim Leser hängen geblieben ist, was ich persönlich sehr schade fand. Man hätte entweder einigem mehr Raum geben müssen oder gar nicht erst in die Geschichte einbringen.

Tyler und Dale haben keinen wirklich bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, sondern blieben eher blass und durchsichtig. Von Tyler war ich teilweise genervt und hätte am liebsten einiges bei ihm überblättert. Mir fehlte bei beiden auch ein wenig mehr Hintergrundinformation, bei Tyler lernt man zwar ein bisschen die Eltern kennen, bei Dale wird es kaum erwähnt.

Fazit:

“Rodeo Lover” ist eine eher brdrückende und dramatische Geschichte über zwei Männer, die in einem Milieu zueinander finden, das trotz moderner Zeit immer noch sehr schwulenfeindlich ist. Dale und Tyler sind von Zukunfts- und Verlustängsten geplagt, denn sollte herauskommen, dass beide schwul sind, könnten sie ihren Job los sein und beide wissen nichts mit ihrem Leben ohne das Rodeo anzufangen. Diese Gefühle werden dem Leser sehr nahe gelegt und man empfindet besonders in diesem Bezug sehr mit den Charakteren mit. Drama ist hier sehr groß geschrieben, denn beide geraten von einem Tief ins nächste und Tyler erleidet noch einen alles verändernden Schicksschlag, der ihn für mich allerdings zu einem recht nervigen Charakter macht. Für mich war es im Großen und Ganzen zu viel an negativen Ereignissen und die Romantik zwischen den beiden blieb eher auf der Strecke, was aber eher ein persönliches Empfinden ist. Auch fehlte mir bei den Charakteren etwas mehr Tiefe, so sind beide bei mir nicht wirklich hängen geblieben. Doch ich hab definitiv vor, noch weitere Bücher der Autorin zu lesen, da mir die Grundidee dieses Buches gefallen hat und es noch ein Buch von ihr gibt, das von Cowboys handelt. Ich bin gespannt, wie sie das umgesetzt hat.

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