Ebook: 5,59 / Taschenbuch: 15,99
Seitenzahl: 480
Verlag: Selfpublished
Release: 8. September 2022
Genre: Romance, Contemporary, BDSM, Crime
Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar bekommen, wofür ich mich nochmal ganz herzlich bedanken möchte, laut Gesetzgebung fällt dieser Beitrag unter “Werbung”.
Klappentext:
Verstoßen von seiner Familie arbeitet Jascha hart daran, sich ein Leben in Deutschland aufzubauen. Doch noch immer wagt er es nicht, seine tiefsten Begierden frei auszuleben. Im Club Men’s Cage bleibt er stets nur Zuschauer und den Dom anzusprechen, der es ihm besonders angetan hat, würde er nie wagen. Aber dann steht ausgerechnet dieser Mann plötzlich vor ihm – als leitender Ermittler im Tötungsdelikt an Jaschas Schwester. Der einzigen Familie, die ihm noch geblieben war.
Maël hat alles, was er will: seinen Job als Kriminaloberkommissar, in dem er aufgeht, eine Familie, die zusammenhält, und heiße Stunden im Men’s Cage. Was er nicht gebrauchen kann, ist ein Zeuge, der ihm in die Ermittlungen pfuscht und noch dazu sein Privatleben durcheinanderbringt. Nicht nur, dass Jascha ihm etwas über die Tote zu verschwiegen scheint, dieser Kerl weckt mit seiner widerspenstigen Art den Wunsch in Maël, ihn zu maßregeln – nur um ihn anschließend schützend an sich zu ziehen. Mit jeder Begegnung drohen sich Berufliches und Privates zunehmend mehr zu vermischen. Eine Verbindung, die letztlich auch Jascha ins Visier des Täters bringt …
Zitat:
“Witzigerweise waren mir bei meiner ersten Begegnung mit ihm zuerst seine Haare aufgefallen. Wie üblich kräuselten sich seine dunklen Locken, was ich für einen Dom unheimlich sympathisch und ja, gut, zugegeben auch irgendwie süß fand.”
“Sein flacher Atem stoßweise auf meinen Lippen – und dann meine Lippen auf seinen. … Ein winziges, ungläubiges Zögern nur, dann erwiderte er meinen Kuss .”
“Da war gerade wieder dieser Ausdruck in deinem Gesicht… Diese Art von Begierde, bei der ich jedes Mal denke, sie wäre nur für mich, aber…”
Eigene Meinung:
BDSM in Büchern war bisher immer ein ziemliches Bauchschmerzthema für mich. Die Doms waren mir meist zu dominant, der Sub nichts weiter als ein Objekt, das sie benutzen konnten, wann sie wollten, um ihre Lust zu befriedigen. Da war nie ein miteinander, keinerlei Emotion, manchmal nicht mal Menschlichkeit. Es gibt bestimmt einige, die solche Bücher sehr gern mögen, aber für mich war es teilweise einfach zu unrealistisch, denn hinter einem Sub und einem Dom steckt nun mal immer noch ein Mensch. Aus dem Grund habe ich lange mit mir gerungen, dieses Buch zu lesen. Warum habe ich es also dennoch gelesen? Zum einen weil der Krimi-Anteil wohl überwog und zum anderen, weil ich gehofft hatte, dass sich die Autorinnen anders mit dem Thema auseinander setzen würden, als ich bisher die Erfahrung gemacht habe.
Tja und was soll ich sagen? Ich hätte nie erwartet, dass ein BDSM-Buch sogar mal ein absolutes Jahreshighlight von mir werden würde. Mein absolutes Lieblingsbuch in diesem Genre. Liebe, Sehnsucht, Emotionen, Tränen, Verzweiflung, Wut, Angst, ach es war einfach alles dabei. Für mich das bisher bewegendste Buch dieses Jahr. Jascha und Maël sind einfach fesselnd (haha) und mitreißend, so emotional und so umwerfend.
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Die beiden Autorinnen haben einen gelungenen Mix von Spannung, Romantik und Erotik geschaffen. Vom etwas holprigen Kennenlernen bis hin zur ersten gemeinsamen Session. Der erste Kuss, die erste Verabredung, einfach alles. Jeder Augenblick mit den beiden war besonders, vor allem aber der erste Kuss, warum, das müsst ihr schon selber rausfinden, aber dass mich ein erster Kuss zu Tränen rührt, kommt eher selten vor. Aber nicht nur dieser Moment hat mich berührt, zum einen wie Jascha über sich selber denkt, hat mich das ein oder andere Mal schlucken lassen und als er um den Verlust seiner Schwester trauert. Mit vielen großen aber auch in sehr vielen kleinen Augenblicken haben die Autorinnen so viel Gefühl erschaffen und mich als Leser gefesselt und berührt.
Ich habe auf jeden Fall den etwas eigenwilligen Sub und den rücksichtsvollen Dom ins Herz geschlossen.
Jascha hat schon lange das unstillbare Bedürfnis sich einem anderen Mann vertrauensvoll hinzugeben. Doch gleichzeitig gibt es Dinge, die er nicht einfach so bereit ist zu tun. Er hat seinen eigenen Kopf, ist frech und manchmal etwas zu großmäulig, ja regelrecht sturköpfig. Den bisherigen Doms, mit denen Jascha zu tun hatte, gefiel das nicht wirklich. Also wer soll sich mit einem Sub, der kein Sub ist, abgeben wollen? Auch er will bestimmt nichts mit Jascha zu tun haben, geschweige denn ihn als Sub. Was gingen mir Jaschas Gedanken nahe. Auf der einen Seite kann er stark und unbezähmbar sein, auf der anderen Seite merkt man, wie oft er schon gebrochen wurde und wie sehr er an sich selbst zweifelt. Ich konnte Maël voll und ganz verstehen, auch mir gefiel diese Art von Jascha, wie er mal sehr hingebungsvoll sein kann aber dann auch einfach stur und frech. Er möchte sich fallen lassen aber auch mal einfach nur er selbst sein.
Maël ist für mich ein Dom, nach dem ich in vielen Büchern vergeblich gesucht habe. Er kann dominant aber auch einfühlsam sein, rücksichtsvoll und sehr verantwortungsbewusst, er weiß es zu schätzen, dass sich Jascha ihm so hingibt, was nicht einfach so selbstverständlich sein sollte, nur weil Jascha ein Sub ist. Er behandelt Jascha mit Respekt und vergöttert ihn. An vielen Stellen dachte ich mir nur, danke danke danke, dass Maël so dargestellt wird. Ja er ist ein Dom aber er ist nun mal auch Maël.
Es gibt Momente, da sind sie Dom und Sub, dann sind sie mal Maël und Jascha. Die Sessions sind fesselnd, erotisch, sinnlich und doch voller Gefühl. Man spürte richtig beim Lesen, dass Maël immer ein Auge auf Jascha hat, er würde immer Rücksicht nehmen und für ihn da sein, falls etwas schief gehen sollte. Wenn sie nur Jascha und Maël waren, dann waren sie auch einfach nur Jascha und Maël. Darauf hat Maël wert gelegt und sich dran gehalten. Auch beim Sex, was ja auch scheinbar schwer vorstellbar zu sein scheint, sobald es heißt, der eine Part ist Dom und somit immer nur natürlich aktiv und der Andere ist Sub und dadurch automatisch passiv. Mich haben diese Klischees schlichtweg nur genervt, deshalb hier nochmal ein ganz großes Danke, dass sie hier nicht bedient wurden.
BDSM spielt in der Geschichte auch nur eine nebensächliche Rolle, es geht mehr darum, dass sich Maël und Jascha kennenlernen und bemerken, sie haben den Mann fürs Leben gefunden. Der erste Kuss bekommt eine besondere Bedeutung. Es geht um die Aufklärung des Mordes von Jaschas Schwester. Was war ich da am miträtseln, wer denn nun wirklich dahinter steckt. Denn obwohl vieles für jemand bestimmtes spricht, hatte ich dennoch so meine leisen Zweifel.
Danke für dieses wirklich tolle, fesselnde und emotionale Buch. Ich habe geweint, gelacht und war gänzlich in der Geschichte vertieft. Ich wollte immer mehr von den beiden und jetzt gibt es auch noch einen zweiten Band.
Fazit:
“(Un)desired Risk: Hingabe“ das für mich beste BDSM-Buch, was ich seit langem in den Händen halten durfte. Jascha und Maël haben mich völlig in ihren Bann gezogen und an die Seiten gefesselt. Aber es geht nicht allein darum, wie sich Jascha Maël hingibt, sondern auch darum den Fall des Mordes an Jaschas Schwester, was für mich ebenfalls packend erzählt wurde. Aber allen voran geht es darum, dass Jascha und Maël den Menschen kennen und lieben lernen, denn sie sich schon lange an ihre Seite gewünscht haben. Die beiden Autorinnen harmonieren bei der Geschichte wirklich sehr gut zusammen und haben mit Jascha und Maël ein weiteres Jahreshighlight für mich erschaffen. Emotional hab ich bei der Geschichte echt viel mitgemacht, eine richtige Gefühlsachterbahn. Mich hat ein erster Kuss noch nie so zu Tränen gerührt. Ein Buch voller Liebe, Hingabe, Sinnlichkeit, aber auch Ängste, Zweifel, Sorge und vieles mehr. Also ich habe Maël und Jascha wirklich ins Herz geschlossen und freue mich schon auf den zweiten Band.
Wirklich eine sehr überzeugende und erfrischende Rezension;)
Alles Liebe
Elis
Danke schön 🙂