Interview bei Polychrom

Vielen Dank nochmal an Polychrom für die tolle Vorstellung!!

Das Ergebnis der lustigen Fragerunde findet ihr hier:
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Seit wann gibt es deinen Buchblog und wie kamst du zu der Entscheidung, zu bloggen?

Erstmal vielen Dank, dass ich meinen Blog und mich hier vorstellen darf .
Meinen Blog gibt es jetzt seit November letzten Jahres, also noch gar nicht so lange. Auf die Idee zu bloggen bin ich durch einen lustigen Zufall gekommen. Mich hat eine Autorin auf eine Seite aufmerksam gemacht, mit dem Hintergedanken, ich wäre Bloggerin, was ich ja gar nicht war. Ich hatte eigentlich nie wirklich vorgehabt zu bloggen, weil ich dachte, das was ich schreibe, will doch eh keiner lesen. Nach dem Wink mit dem Zaunpfahl hab ich mir aber nochmal ausführlich Gedanken darüber gemacht und mir ein paar Meinungen eingeholt. Ich war über das viele positive Feedback überrascht, also hab ich mich einfach mal dran gesetzt und den Blog erstellt und ich muss sagen, die Entscheidung hab ich nicht bereut, es macht mir richtig Spaß.

2) Was liest du bevorzugt?

Ich lese bevorzugt alles im Bereich Gay, ob Fantasy, Romance, Thriller, Krimi, das ist ganz egal. Ich bin aber offen für alles, sodass ich auch mal Bücher vorstelle, die nicht aus dem Bereich kommen.

3) Was macht für dich ein richtig gutes Buch aus und was sind absolute Tabus?

Ich möchte in ein Buch gänzlich eintauchen und alles um mich herum vergessen. Eine in sich schlüssige, logische und nachvollziehbare Handlung, liebevoll gestaltete Charaktere und für mich ist tatsächlich auch der Schreibstil wichtig. Wenn ich nach ein paar Seiten mit diesem nicht warm werde, fällt es mir schwer, das Buch zu Ende zu lesen.
Bei der Handlung möchte ich merken, dass sich der Autor bis zur letzten Seite seine Gedanken gemacht hat, ein roter Faden wäre nicht schlecht. Wenn der Autor es schafft, mich ab der ersten Seite zu fesseln und ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann, obwohl es 3 Uhr morgens ist, dann war alles richtig. Ich hab vor kurzem wieder festgestellt, ich liebe es, wenn sich die Protagonisten noch nicht wirklich leiden und sich anfangs in den Haaren haben und dann im Laufe der Geschichte merken, verdammt den mag ich mehr, als ich dachte. Was mir auch wirklich gut gefällt, ist, wenn nicht nur die Protagonisten gut ausgearbeitet sind, sondern auch die Nebencharaktere mal zum Zuge kommen, eine Geschichte besteht nicht nur aus ein oder zwei Charakteren. Aber da kommt es immer drauf an, aus welcher Perspektive das Buch natürlich geschrieben ist.
Für mich ein Tabu ist, wenn Autoren über Themen schreiben, worüber sie sich nicht mal informiert haben. Gerade beim Thema BDSM bin ich da manchmal recht pingelig, vor allem nach „Fifty Shades of Grey“. Natürlich hat man als Leser auch nicht von allen Themen eine Ahnung, aber dann sollte das Thema nachvollziehbar ausgearbeitet worden sein.

4) Welches queere Buch liest du aktuell? Falls du derzeit keins liest: Welches hast du zuletzt gelesen?

Im Moment lese ich sogar mehr als eins. Zur Zeit lese ich „Flammensturm“ von Tanja Rast, „Pas de deux“ von J.L. Carlton und „Blind“ von Anette Juretzki (Meine Bettlektüre vor dem schlafen gehen ).

5) Was fasziniert dich an queerer Literatur?

Ich muss gestehen, mir ging das sich ständig wiederholende Schema „Schutzbedürftiges Mauerblümchen trifft starken, selbstbewussten Helden“ einfach nur noch auf den Keks. Gerade im Bereich Romance. Klar gibt es so was teilweise auch im queeren Bereich aber nicht so oft. Die beiden Männer befinden sich auf einer Ebene und treten sich ebenbürtig gegenüber. Mir gefällt die Abwechslung gerade im Charakterdesign. Klar gibt es auch starke Frauen, aber leider eher selten. Sobald der richtige Mann vor ihr steht, kriegt sie nichts mehr gebacken und schreit ständig um Hilfe. Ich finde das nach einer Weile dann doch sehr anstrengend.

6) Was wünschst du dir von den Lesern des queeren Buch-Genres?

Ich finde es schade, dass es gerade im LGBT-Bereich gesagt werden muss, aber mehr Toleranz. Nicht jeder mag das Buch eures Lieblingsautoren. Wenn die Kritik nachvollziehbar und gut geschrieben ist, dann belasst es doch einfach dabei, jeder hat seine eigene Meinung, nicht jeder findet jedes Buch genauso toll wie ihr. Auf der einen Seite schreit man nach Meinungsfreiheit und auf der anderen Seite macht man einen Rezensenten nieder, weil er eurem Lieblingsautor nur einen Stern gegeben hat, weil ihm was im Buch gefehlt hat oder es einfach nicht seins war. Ich hab auch festgestellt, nicht jeder mag den Autor, von dem ich jedes Buch regelrecht verschlinge, aber wenn ich dessen Kritik lese und sie nachvollziehen kann, dann ist doch alles gut.
Achso und wenn ihr nach ein bis zwei maximal drei Büchern festgestellt habt, der Autor ist nichts für euch, dann kauft euch nicht noch weitere Bücher nur um dann was zu finden, um ihn schlecht zu reden oder ähnliches.

7) Was wünschst du dir von den Autoren des queeren Buchgenres?

Bisher ist es mir zum Glück noch nicht wirklich geschehen, aber dass man alle Rezensenten ernst nimmt, auch wenn sie eine negative Rezension geschrieben haben. Ich weiß, dass es eure Buchbabys sind, aber ich finde aus Kritik kann man auch viel mitnehmen. (Außer die negative Rezension ist völliger Schwachsinn z.B.: „Bääh in dem Buch gibt es ein schwules Pärchen, das fand ich nicht toll“ dabei stand das im Klappentext und es wurde drauf hingewiesen, dass es gay ist). Ich lese eine Geschichte und mache mir schon beim Lesen meine Gedanken und danach setze ich mich hin und versuche, gerade wenn die Rezension negativ ist, verständlich zu machen, warum es mir nicht gefallen hat. Man möchte niemanden beleidigen, sondern nur mitteilen, dass dieses Buch einfach für einen nichts war. Auch als Leser finde ich eine ehrliche negative Meinung besser als eine gekaufte positive, zumal mir auch ein Autor sympathischer ist, wenn er auch negative Rezensionen zulässt, als sich Millionen positive zu kaufen. Seid nicht gleich beleidigt nur weil jemand euer Buch kritisiert und euch keine 5 Sterne gegeben hat. Setzt denjenigen nicht gleich auf eine imaginäre Blacklist und ignoriert ihn oder sonst was. Setzt euch doch lieber mit ihm hin und hört es euch an, reden einfach reden, nachfragen und es hinnehmen oder annehmen, vielleicht sogar draus Rückschlüsse fürs nächste Buch ziehen.
Ich finde es unglaublich schwer negative Rezensionen zu schreiben und mir fällt es nicht leicht, so langsam taste ich mich ran und lasse es einfach mal zu, nur 2 Sterne zu geben dennoch habe ich jedes Mal Angst, dass man mir eine Axt in den Rücken haut, damit macht man sich echt keine Freunde. Dann wundert ihr euch auch noch, dass ihr keine Rezensionen mehr bekommt.

8) Nach welchen Kriterien bewertest du gelesene Bücher?

Ich bewerte ein Buch, wie es mich emotional mitgenommen hat, ich bewerte quasi aus dem Bauch heraus. Kein Buch ist perfekt, das habe ich, seit ich Bloggerin bin, festgestellt, aber wenn es mich überzeugt hat, gebe ich gerne 5 Sterne. So kann es sein, dass auch mal ein Buch mit kleinen Schwächen eine sehr positive Bewertung bekommt, auch wenn die Kritikpunkte aufgeführt wurden. Es darf gerne Schwächen geben, das Buch sollte mich einfach packen, mich fesseln. Wenn beim Lesen kein Gefühl rüber kommt und es so rüber kommt, als stünde der Autor selbst nicht hinter seinem Buch, hat selbst nichts hineingesteckt, das merkt man als Leser.

9) Welche Art Bücher sollte es unbedingt mehr geben?

Fantasy und deren verschiedenen Spaten, wie Urban, Dark etc … Ich liebe Fantasybücher, war vor Gay mein absolutes Lieblingsgenre. Abzutauchen in erdachte fantastische Welten finde ich immer wieder spannend. Aber auch Außergewöhnliches wie Cyberpunk und Apokalypse darf gerne mehr werden.

10) E-Books oder Printbücher?

Ich hole mir viele Bücher erst mal als Ebook und wenn es mir gefällt, hole ich es gerne noch als Print. Ich bin eine Sammlerin, was das betrifft und ich liebe es, die Prints im Regal stehen zu haben. Das mag seltsam klingen, aber ich mag den Geruch von frisch gedruckten Büchern und einfach das Geräusch beim Seite um blättern. Zumal ist es mein Traum mal eine riesige Bibliothek zu besitzen, in der man mit einer Rollleiter an den Regalen entlangfahren kann.

11) Wie offen gehst du privat mit dem um, was du liest?

Das kommt ganz drauf an. Ich erzähle es nicht direkt jedem und reibe es unter die Nase. Aber wenn mich jemand fragt, dann sag ich schon, was ich lese. Allerdings kommt es da auch drauf an, wer da vor mir sitzt.

12) Zu welchem queeren Buch wirst du als Nächstes greifen?

Als nächstes möchte ich von Chris P. Rolls den zweiten Band von „Begabung“ lesen.

13) Wo findet man deinen Buchblog? (Bitte Links einfügen)

Facebook: https://www.facebook.com/Yuuras-bunte-Bücherwelt-555509668228781/?modal=admin_todo_tour
Website: https://yuuras-bunte-buecherwelt.de/